Minister lässt Rechenfehler von Erfurt prüfen

Erfurt kann nicht rechnen: Aufsichtsbehörde eingeschaltet

21.11.12 –

Der Rechenfehler von Erfurt hat möglicherweise Konsequenzen für Thüringens Finanzämter: Finanzminister Dr. Wolfgang Voß (CDU) hat der Netzmacher GbR in einem Brief mitteilen lassen, dass sein Ministerium die Landesfinanzdirektion beauftragt habe, "den Sachverhalt aufzuklären".

Die Netzmacher hatten in der vergangenen Woche den Minister über den Fehler des Finanzamts Erfurt informiert. Der Rechenfehler hatte den Gewinn des Thüringer Internetdienstleisters um mehr als 10 Prozent erhöht und die Gesellschaft in erheblichem Umfang mit unberechtigten Steuerzahlungen belastet. Das Finanzamt hat inzwischen den Fehler gegenüber der Netzmacher GbR eingeräumt, weigert sich aber weiterhin, das fälschlicherweise eingenommene Geld zurück zu zahlen.

In dem Schreiben an den Minister hatten die Netzmacher den Verdacht geäußert, dass es sich um einen systematischen Fehler handeln könnte, verursacht durch unzuverlässige Software oder fehleranfällige Arbeitsabläufe: "Im Finanzamt hätte auffallen müssen, dass die Korrektur nicht plausibel ist." Die Netzmacher hatten den Minister gebeten, den Fehler mit dem Ziel zu prüfen, auszuschließen, dass weitere Unternehmen von dem Fehler betroffen sind.

Mittlerweile beschäftigen sich auch mehrere Fraktionen des Thüringer Landtags mit der Angelegenheit. Ob eine Fraktion den Rechenfehler von Erfurt offiziell auf die Tagesordnung des Parlaments setzt, ist zur Zeit noch unklar.

Dem Fehler des Finanzamts Erfurt war ursprünglich ein Fehler der Netzmacher GbRvorausgegegangen, den das Amt korrigieren wollte.

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