Machen die Netzmacher Guerilla-Marketing?

Heiße Diskussion um "TYPO3 ohne PHP"

23.05.12 –

Die Meldung "TYPO3 ohne PHP auf 600 Seiten" erregt die Gemüter. Ein Beitrag mit Hinweis auf den Text im Business-Netzwerk XING ist innerhalb kurzer Zeit 30 mal kommentiert und über 1.100 mal gelesen worden. Es kamen nicht nur erfreuliche Beiträge. Etwa "Das liest doch keiner durch!". Oder: Das System wäre "intuitiv", wenn "die Doku unter 10 Seiten bleibt". Es gibt sogar die Empfehlung, dass der "Browser"-Chef-Entwickler Dirk Wildt TYPO3 nicht länger mitentwickeln soll. In diesem Moment wird darüber diskutiert, ob die Netzmacher Guerilla-Marketing machen: "rebellisch, überraschend, unkonventionell und besonders effizient".

Was erregt die Gemüter? Was steckt hinter der Diskussion?

Acht mal schneller ohne PHP

Der TYPO3-Browser macht nichts anderes, als TYPO3-Integratoren bei eigenen Anwendungen eine Menge Arbeit abzunehmen. Entwickler sind ohne PHP bis zu acht mal schneller als mit. Der Einsatz der Software ist im wesentlichen bei der Entwicklung von Datenbanken sinnvoll.

Noch nie soviel erhitzte Gemüter

Müssten nicht alle jubeln? Nein. Noch nie hat eine TYPO3-Erweiterung die Gemüter so erhitzt wie der TYPO3-Browser und für so viel öffentlichen Wirbel gesorgt.

Anfang Mai hatten die Netzmacher im Business-Netzwerk XING veröffentlicht: "Neuer Trend: TYPO3 ohne PHP". Der Beitrag ist 25 mal kommentiert und knapp 2.000 mal aufgerufen worden. Allein die Zahl der Aufrufe ist ein Indikator dafür, welches Interesse die Software bei TYPO3-Integratoren und TYPO3-Entwicklern weckt.

Hintergrund der Meldung war, dass der TYPO3-Browser die 3.000er Marke bei den Downloads erreicht hat und die Zahl der TYPO3-Integratoren und TYPO3-Entwickler im dazugehörigen Forum auf gut 200 gestiegen war. Inzwischen liegt die Zahl bei gut 250. Für uns ein klarer Trend!

Wie "TYPO3 ohne Computer"

Aber auch vor vier Wochen wurde schon deutlich, dass die Bits und Bytes und die Werbung darum, manchen in der TYPO3-Szene verunsichert und verärgert: TYPO3 ohne PHP, das sei eine Aussage wie "TYPO3 ohne Computer". "... wie Data Beckers Homepagebaukasten". "Ich kann auch ... veröffentlichen ... 'TYPO3 ist am Ende!', ... wenn Sie nicht unsere Extension verwenden". Es soll nicht "TYPO3 ohne PHP" heißen, sondern "TYPO3 Extension-Entwicklung sparen durch universelle Output-Extension". Unsere Qualifikationen wurden bezweifelt: "Klingt ... nicht, als würde sich der Autor mit Programmierung auskennen".

Muss TYPO3 Marketing akzeptieren?

Die Diskussion bei XING hat aber in jedem Fall was gutes: Intensiv wird über TYPO3-Marketing an sich diskutiert. Auch ob man in Foren wie der TYPO3-Gruppe auf XING Extensions bewerben darf. Oder ob manche grundsätzlich mit Marketing Schwierigkeiten haben: "Wenn die TYPO3 Szene ... ein System mit großem Marketshare machen will, ist es zwingend notwendig, dass man Marketing im Allgemeinen akzeptiert".

Keine Angst vor "TYPO3 ohne PHP"

Dennoch bleibt die Frage unbeantwortet: Wie kann eine Software oder das Marketing darum soviel Emotionen aufwühlen wie beim TYPO3-Browser?

Wir haben heute bei XING die Frage gestellt, ob PHP-Programmierer Angst haben, "TYPO3 ohne PHP" könnte sie arbeitslos machen. Dies wäre eine gute Erklärung für die Emotionen. Allerdings wären solche Befürchtungen – jedenfalls aus unserer Sicht – grundlos: "TYPO3 ohne PHP" kann viel zu wenig - es macht TYPO3 lediglich für viele attraktiver. Nämlich schon mal für alle, die keine PHP-Profis sind.

Wir finden das gut!

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